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Das ist ihr vernichtendes Defizit! Sie will auf biegen und brechen Familie durch eine gender-gerechte Care-Ökonomie ersetzen, sie ent-privatisieren, funktionaliseren . Gegen Luhmann, der Familie als einziges soziales System sah, in dem das selbstreferentielle System als Vollperson agiert und eben nicht funktional (Schelsky? Echt jetzt?) Es blendet alle wissenschaftlichen Studien der letzten 10 Jahre aus, die einmütig ein Come-Back von Privatheit und Familie ausmachen, die Kontrastfolie des Institutions-Tods. Deshalb ist die OH so realitätsfern wie es nur geht.
Und Barth als Zeugen zu instrumentalisieren, ohne den fundamentalen Widerspruch seiner Theologie zur OH zu benennen, deren Ansatz ein zwanghaft anthropologischer und deren "Gerechtigkeits"- begriff ein geradezu a-theistischer ist, ist schon mutig. Auch auf Hubers vorliegende scharfe Kritik an der OH gehen sie nicht ein (weil noch ein alter, weißer, maskuliner Bürgerlicher?)
Als aktive evangelische Christin, die schon seit über 30 Jahren mit Familien Gemeinde baut und Kirche gestaltet, nervt mich am meisten die bevormundende Attitüde mit der die AutorInnen in unsere Lebensgestaltung reinreden wollen. Wir anderen leben im Gegensatz zu den Altfeministinnen, die im Autorenkreis so dominanten Anteil an den Statements zu haben scheinen, post-gender und post-ideologisch. Pech, dass das Ding einfach so früh dem profundesten Entmythologisierer linker Ideologie in die Hände fiel, Jan Fleischhauer. Seiner Diagnose schließe ich mich an: die OH hat lediglich dahingehend orientiert, dass EKD als Institution nicht mehr lebensdienlich ist und den Verfall einfach beschleunigt.